Darstellung von künstlicher Intelligenz – Bisherige Gestaltungsversuche in Bild

Im Sommer 2016 präsentiert mein Arbeitgeber sonible ein neuartiges Audio-Plug-In, das mit einer AI-Engine Toningenieuren das Einstellen eines Equalizers abnimmt. Mit diesem Release ist die Schwierigkeit verbunden, das „Selbst-Denken“ des Plug-Ins in Marketingunterlagen plastisch darzustellen.

Eine kurze Historie der bisher ausprobierten Gestaltungsansätze:

<!–more–>

Der Zauberstab

Die erste Version des halbautomatischen Equalizers, frei:raum, nutzte als Logo und Auto-Schaltfläche einen Zauberstab.

Positiv:

  • Der Zauberstab stellt sofort eine Verbindung zu einer magischen und vom Nutzer entkoppelten Funktion und Wirkung her.
  • Funktion des schöner und gefälliger Machens wird hier angedeutet, der Stern an der Spitze des Stabs ist
    normalerweise Feen vorbehalten, die in Märchen arme Bauernmädchen in bezaubernde Prinzessinnen verwandeln.

Negativ:

  • Verspielter Zauberstab passt nicht zu high tech Produkt
  • Implizierte übernatürliche Funktion, der Zauberstab arbeitet nicht datenbasiert und analytisch. Nutzer von dieser Art von Software wollen Kontrolle behalten und nicht dem Willen des Produkts ausgeliefert sein.

 

 

Die Summenkurve

 

In einer der ersten Grafiken für smart:EQ+, das Nachfolger-Produkt von frei:raum, sieht man eine gestalterische Idee, die sich bis jetzt am robustesten und flexibelsten herausgestellt hat: Die herausgehobene grüne Zickzack-Linie ist die durch die KI eingestellte Equalizer-Kurve. Diese Kurve ist feiner und genauer, als sie ein Mensch einstellen könnte. Der USP des Produkts wird buchstäblich hervorgehoben; ein erfahrener Tontechniker kann mit einem Blick auf die Kurve nachvollziehen, was geschehen ist.

Positiv:

  • Visualisierung ist nahe am Produkt und macht keine zweideutigen Analogien
  • Verständlich für den Tontechniker, technische Optik

 

Negativ:

  • Visualisierung macht keine Analogien und bleibt so etwas aussagelos, Kunde muss detaillierte Summenkurve an sich spannend genug finden
  • Nur ein recht qualifizierter Betrachter kann den Wert des Produkts durch diese Visualisierung erkennen.

Beim erneuten Durchsehen dieser Grafiken fällt mir auf, dass ich immer wieder die gleiche Summenkurve verwendet habe. Idealerweise stellt sich so ein Wiedererkennungswert ein; andererseits wird hier aber eine Chance vertan, die Vielseitigkeit des Produkts zu demonstrieren.

Die Summenkurve als Beweis der Intelligenz kommt in zwei Variationen vor: Mit und ohne umliegende GUI-Elemente. Ohne GUI-Elemente kann die Kurve kann besser als grafisches Element eingesetzt werden, gleichzeitig erschwert das Fehlen der GUI drumherum allerdings die Identifikation. In späteren Grafiken gehe ich vermehrt dazu über, die Kurve auf einen dunkelgrauen Hintergrund mit einem Grid ähnlich der GUI zu setzen.

Wie Reality Technologien im Bildungsbereich verwendet werden

Historisch betrachtet war das Bildungswesen stets etwas langsamer, wenn es darum ging, neue Technologien anzunehmen und wiederum selbst zu nutzen. Dennoch handelt es sich bei diesem Technologiebereich (auch „EdTech“ für Educational Technology genannt) um einen Bereich, der recht groß ist, sich jedoch deswegen nicht so einfach und vor allem nicht so schnell im Schulwesen durchsetzt, weil neue Technologien häufig mit hohen Preisen einhergehen und dies ein größeres Schulbudget von Nöten machen würde.

Addition 02 – Deprivation

Photo (https://www.yoga-arts.eu/wp-content/uploads/2016/03/IMG_6909.jpg)

Um weitere Erkenntnisse über die Funktionsweise, den Mechanismus und diverse Auswirkungen des Floating-Tanks zu erwerben, ist mir das Buch MEGA BRAIN, verfasst von  Michael Hutchison, aufgefallen. In diesem Buch, werden unterschiedliche wirkungsweisen auf Phänomene die im direkten Zusammenhang mit den Schwebe-Erfahrungen im Floating-Tank beschrieben. Darunter fallen Phänomene, wie erhöhte Aufnahmebereitschaft für Suggestionen, Stressreduzierung, erhöhte Stresstoleranz, verbesserte Lernfähigkeit unf Kreativität, Tiefenentspannung sowie erhöhte Produktion von Theta-Wellen, beleuchtet.

Nun der Mechanismus des Floating-Tanks, ist klar. Es handelt sich dabei um Deprivation, genauer gesagt sensorische Deprivation, welche entscheidende Eindrücke, die unter den Normalumständen des Alltags entweder zusammen oder einzeln gegeben sind, auf ein absolutes Minimum reduziert. Kurz gesagt ein Balck-Out-Gerät für den Menschen, welches die absolute Verminderung der Sinnesreizen von seiner Umgebung auslöst. Dazu gehören: Licht, denn im Tank ist es völlig dunkel. Schall, denn in den Tank dringt kein Geräusch, es bleiben nur Körpergeräusche. Schwerkraft, zwar nicht vollkommen, aber das Treiben auf dem Salzwasser nimmt maßgeblich den Druck des Körpers auf die Unterfläche. Temperatur, denn im Tank ist es weder kalt noch warm. Soziale Kontakte, denn niemand anderer als man selbst ist im Tank.

Angeblich ist es Möglich durch den Entspannungszustand in der Schwerelosigkeit im Floating-Tank, welche die freigesetzten körpereigenen Endorphine erheblich beeinflusst, Knochenbrüchen und anderen Verletzungen, zu lindern. Vgl. dazu: Thomas H. Fine & John W. Turner, Jr.: REST-Assisted Relaxation and Chronic Pain. Health and Clinical Psychology magazine, 1985.Entspannung und Sinnesreizreduktion gehen mit einer verstärkten Ausschüttung von Endorphinen einher und können auch auf biochemischer Ebene mit einer Linderung von Schmerzsymptomen in Verbindung gebracht werden. Ein erhöhter Level von körpereigenen Opioiden im Blut von Floatern konnte im Rahmen verschiedener Untersuchungen nachgewiesen werden. [1]

Auch die Studie von der Universität von Karlstad, mit dem Titel, Psychotherapeutic Treatment in Combination with Relaxation in a Flotation Tank: Effects on „Burn-Out Syndrome“, welche Untersuchung mit sechs freiwilligen Personen, die an einem Burn-Out-Syndrom leiden, zeigen durchaus positiv makante Veränderungen an den Personen.

„The participants noted many far-reaching, beneficial effects. Some of the most notable were thorough positive psychological transformation and development, as well as increased body awareness, improved quality of sleep and reduced levels of pain. In addition, treatment in the tank was perceived of as pleasant and comfortable. The psychological work with conversation therapy was simultaneously experienced as demanding and rewarding work over time.“ [2]

Es handelte sich dabei um eine kombinierte Behandlung der einzelnen Personen. Einerseits wurden die Methodike der Schwebe-Erfahrung in einem Floating-Tank in regelmässigen Zeitabständen eingesetzt und andererseits ein, in den meisten Fällen nach Abschluss der Schwebe-Erfahrung psychologische Betreuung und Austausch etabliert. Meiner Ansich nach ist das Resultat erstaunlich und steht vor sich alleine, den alle beteiligten Personen, berichteten von starken psychologischen Transformationen und enorme verbesserungen in ihrer Lebensqulität. Alle Personen nahmen ihren Vollzeit Arbeitsstelle wieder auf.

„Deep relaxation and altered states of consciousness were induced, with experiences like feelings of flying, entering a state of “nothingness” and feelings of distinguishing the mind from bodily limitations. Experiencing how the mind and body are separate entities gave rise to insights concerning their close connectedness. A heightened awareness of physical sensations of breathing patterns and bodily responses were noticed, as was an augmented awareness of body image and body processes in general. Also a deep physical relaxation, as well as mental relaxation with fewer thought processes were achieved and were greatly appreciated.“ [3]

 

Quellenverzeichnis:

[1] http://www.joergo.de/tank/anwendungen.html

[2] Kjellgren, Anette; Buhrkall, Hanne; Norlander, Torsten: „Psychotherapeutic Treatment in Combination with Relaxation in a Flotation Tank: – Effects on ‚Burn-Out-Syndrome‘“. The Qualitative Report 2010, Volume 15, Number 5.

[3] Kjellgren, Anette; Buhrkall, Hanne; Norlander, Torsten: „Psychotherapeutic Treatment in Combination with Relaxation in a Flotation Tank: – Effects on ‚Burn-Out-Syndrome‘“. The Qualitative Report 2010, Volume 15, Number 5.

Vibe ist alles!

Um die Aufmerksamkeit in einem Musikvideo aufrecht erhalten zu können, muss es dem Director des Videos gelingen, den Vibe des Songs visuell umzusetzen. Im Comeback-Videos des Rappers „Shindy“ zum Song DODI ist es dem Director „Jakub“ von PLUG in Zusammenarbeit mit dem Filmteam von 100BLACKDOLPHINS meiner Meinung nach perfekt gelungen.

Reinforcement Learning – Lua script analysis, Part 2

‚mario-neat.lua‘ is the core of MarI/O, handling everything.

All other scripts act as helper scripts. Their sole purpose is to provide functions to this script (and to keep the project structured).

This blog is a breakdown of the contents of the mario-neat script; it takes a closer look on its functions and functionality.

Also, a conclusion of how the behavior of the scripts could be changed will be given.

„Raumdenken und Gehirn“

(fig. Wissensstruktur des Gehirns, Buether, A., In: Buether, A., „Raumdenken und Gehirn.Grundlagen der visuellen Raumwahrnehmung und Kommunikation“, S. 37)

Bericht
Buether, A., „Raumdenken und Gehirn.Grundlagen der visuellen Raumwahrnehmung und Kommunikation“, In: Overschmidt, G. und Schröder, U.B. (2013), Fullspace-Projektion. Mit dem 360° lab zum Holodeck, Springer Vieweg Verlag, Berlin, Heidelberg, Ss.23-39

Offene Steuerung für improvisierende Maschinen – Beitrag 3

Die Verwendung von perkussiven Sounds zur Erstellung von rhythmischen Mustern und die Kombination mit Field-Recordings und Sprachaufnahmen.

Um den Stand meines Projekts zur offenen Steuerung in Puredata darzulegen, darf ich euch dieses kurze Video zeigen. Wie zu sehen ist, verwende ich zwei verschiedene Player, („PGS“ und „LSM“ welche in Beitrag 1 in ihrer Funktion erklärt worden sind)

Zu Beginn hört man die Aufnahme einer Unterhaltung, welche dann zerstückelt und in ihrer Geschwindigkeit variiert wird. Diese Einspielung wird von einsetzenden perkussiven Klängen begleitet bzw. unterbrochen. Der perkussive Teil wird mit Klängen von Schlagzeug und Bass gestaltet, wobei Huster und Gesprächsfetzen – im rhythmischen Raster bleibend – eingespielt werden. Gegen Ende des Auszuges wird eine Sprachaufnahme eines bekannten französischen Philosophen (Jacques Derrida) eingespielt, die dann ebenfalls der rhythmischen Grundstruktur entsprechend variiert wird. Es soll hier zu diesem Zeitpunkt kein fertiges Stück präsentiert, sondern der Stand meines Forschungsprojektes zur offenen Steuerung in Puredata an einem Hörbeispiel dargelegt werden.

Offene Steuerung für improvisierende Maschinen – Beitrag 2

CUBOPUS: Improvisierende Maschine in der 4dimensionalen Raumzeit. Hervorgegangen aus der Lehrveranstaltung “Designing with Code” mit Richard Dank. Programmiert in Processing.

Das aus kleiner werdenden Würfeln bestehende Objekt, das in dem kurzen Video zu sehen ist, basiert auf Zufallsvariablen, die innerhalb eines vorgegebenen Bereiches über die Randomfunktion in Processing definiert werden. Einige Variablen werden beim Start des Programms (bzw. beim Neustart) gesetzt, einige ändern sich während des Wachstumsprozesses des Objekts.

Kluft zwischen Kinoliebhaber und VR

(fig. Darrow, Everett Collection (Andrews) ; F. Martin Ramin, The Wall Street Journal, in: www.wsj.com)

Im Dezember 2018 veröffentlichte die französische Filmzeitschrift « Cahiers du cinéma » seine 750. Ausgabe mit dem Titel „In welche Welt treten wir ein?“ („Dans quel monde entrons-nous?“). Die renommierte Zeitschrift, welche seit 1951 monatlich Filmkritiken, Interviews und Berichte über die audiovisuelle Branche liefert und eminente Persönlichkeiten wie Jean-Luc Godard, François Truffaut, Eric Rohmer oder Claude Chabrol als Kritiker angestellt hat, widmet diese letzte Ausgabe den neuen Technologien und Werkzeugen, welche immer mehr der Kinowelt beeinflussen (User Experience, „Persuasive Design“, Eye Tracking, Computer Algorithmen und VR).