Addition 06 – Deprivation

Photo (I care Pflege (ISBN 978-3-13-165651-3), © 2015 Georg Thieme Verlag KG)

Nachdem bereits der erste Kontakt zuFrau Romana Eichelsberger hergestellt war, bekam ich ein PDF zugesandt, welches sich um das Thema Deprivationsprophylaxe und Reizarmut im generelle beschäfftigt. In dieser Addition 06, möchte ich wenn möglich auf einige mögliche Berührungspunkte eingehen.

In diesem Artikel wird die Deprivation so definiert: „Deprivation (lat. Beraubung) ist der Zustand der Reizverarmung bzw. der fehlenden Befriedigung von wesentlichen Bedürfnissen. Eine Person ist depriviert, wenn ihre objektiven (sozioökonomischer Status, soziale Eingebundenheit, Gesundheitszustand) und subjektiven Lebensumstände (physischer bzw. psychischer Zustand, zwischenmenschliche Beziehungen, Berufszufriedenheit, Freizeitgestaltung) schlecht sind.“ [1]

Weiters wird Reizarmut im Säuglings- und Kleinkinderalter, anhand der Bindung eines Kindes an die Bezugsperson wissenschaftlich untersucht, sowie im Erwachsenenalter die krankheitsbedingt Deprivation im Zusammenhang mit Depression und Suchterkrankungen. Allen voran wird erwäht das vorallem Ältere Menschen Deprivation, also Reizarmut häufig während eines Krankenhausaufenthalts bzw. nach dem Heimübertritt (Hospitalismus) erfahren. Wobei es sich herausstellt das Menschen mit Demenz besonders gefährdet sind.

Weitergehend werden folgende Punkte für als Deprivations Grundlage herangezogen:
– Deprivation ist der Zustand der Reizverarmung bzw. der fehlenden Befriedigung wesentlicher Bedürfnisse.
–  Sensorische und soziale Deprivation wird verursacht durch: Hör- und Sehschäden, räumliche Isolation, Trennung von der Familie bzw. Gesellschaft, Verlust bzw. Liebesentzug der Bezugsperson.
– Ältere Menschen erfahren Deprivationen oft während eines Krankenhausaufenthalts bzw. nach dem Heimübertritt, Menschen mit Demenz sind besonders gefährdet.
– Eine reizarme Umgebung auf früheren Kinderstationen führte zu massiven Reifeverzögerungen. [2]

„Im Erwachsenenalter führen plötzlich veränderte Lebenssituationen zu Deprivationserfahrungen, z. B. entbehrt einPatient beim Aufenthalt auf der Intensivstation – bei weißen Wänden, weißen Decken und einem konstanten Lärmpegel – der individuell notwendigen täglichen Reize. Die sensorische Deprivation führt dazu, dass Patienten häufig Traum und Wirklichkeit miteinander verwechseln (akute Verwirrtheit, Delir).“ [3]

Interessant dabei die Aussage, dass reizarme Umgebung zu Reifeverzögerungen bei Kinder führen können. Dabei wird Anhand einer Studie, folgendes beschrieben: „Deprivation von Kindern kann zu einem persistierenden (lang anhaltenden) Verlauf aggressiven Verhaltens führen. Dauerhafte Schäden können abgewendet werden, wenn ein Mensch nur kurzfristig einer Reizarmut ausgesetzt gewesen ist und die ihn umgebende Umwelt im Anschluss umso gehaltvoller gestaltet wird. Volkskrankheiten wie Übergewicht und Depressionen lassen sich häufig auf emotionale, soziale und körperliche Deprivationserfahrungen im Kindesalter zurückführen und stehen sogar in einem wechselseitigen Zusammenhang. Für Augsburg zeigt eine Studie, dass Arbeitslosenquote und soziale Deprivation stark mit dem Körperumfang (Waist-Hip- Ratio) zusammenhängen (Rottmann et al. 2013).Bei hospitalisierten älteren Menschen führen fehlende Herausforderungen zur emotionalen, kognitiven, sprachlichen und sensomotorischen Verarmung.“ [4]

Zum Ende hin, lassen sich nach den Beobachtungen folgende Deprivationsprophylaxe Maßnahmen zusammenfassen.

– Ziel ist es, eine möglichst reizvolle Umgebung schaffen. Abwechslung schafft Reize und ist zusammen mit einem strukturierten Tagesablauf besonders wichtig.
– Bereits deprivierte Menschen sollten schrittweise und ausreichend geschützt an ein möglichst normales Leben herangeführt werden.
– Vor allem Elemente aus der Basalen Stimulation (S. 864) können bei Deprivation helfen.[5]

Quellenverzeichnis

[1] I care Pflege (ISBN 978-3-13-165651-3), © 2015 Georg Thieme Verlag KG, S. 432

[2] I care Pflege (ISBN 978-3-13-165651-3), © 2015 Georg Thieme Verlag KG, S. 433

[3] I care Pflege (ISBN 978-3-13-165651-3), © 2015 Georg Thieme Verlag KG, S. 433

[4] I care Pflege (ISBN 978-3-13-165651-3), © 2015 Georg Thieme Verlag KG, S. 433

[5] I care Pflege (ISBN 978-3-13-165651-3), © 2015 Georg Thieme Verlag KG, S. 435

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

11 − sieben =