Wer bin ich? Was mach ich? – Selbstdarstellung und Authentizität im 21. Jahrhundert

 

Generisches Naturbild
Austauschbare Hutfotos vor Naturkulisse

 

Digitalisierung beeinflusst und durchdringt fast alle Bereiche unseren Alltags/Lebens. Ich möchte mich mit einem Teilbereich der Digitalisierung widmen: Social-Media-Plattformen. Genauer noch mit den Arten der Selbstdarstellung die Nutzer dort vornehmen. 

Jeder Mensch hat ein Bild, ein Idee von sich und versucht dieses in der Realität wiederzugeben oder reflektiert im weitesten Sinne immerhin sein Selbst, sein Selbstbild und wie seine Person von seinem Umfeld wahrgenommen wird. Im digitalen Zeitalter haben Personen dutzende Tools mit welchen die Selbstdarstellung neu interpretiert werden kann. Instagram, Twitter, Facebook und Snapchat geben den Nutzern die Möglichkeit sich einer breiten, oft unpersönlichen Masse zu öffnen, zu präsentieren und am eigenen Leben/eigenen Gedanken teilzunehmen. Soziale Netzwerke und Imagesharer erlauben es uns die gezeigten Teile unseres Lebens, unsere Persönlichkeit selbst auszuwählen und zu kuratieren. Die Plattformen profitieren davon und begünstigen die Offenlegung des Alltags, da die Nutzer Feedback erhalten und die Oberfläche mit persönlichen Inhalten füllen, den digitalen Raum also „personalisieren“ und so ein höheres Engagement mit der Programm stattfindet.

Unternehmen, Freiberufler, Festivals etc. nutzen diese Plattformen unter einem anderen Aspekt als der überwiegende Teil der „einfachen“ Nutzer, welchen bei der Verwendung der App keine professionellen Motive zugrunde liegen. Bei der privaten Nutzung steht das Individuum im Fokus, die Darstellung der eigenen Person mit den persönlichen Präferenzen und Geschichten. Unterschiedliche Formate wie Live-Videos, Vlogs, Blogs, Stories und das einfache Posten von Bildern bieten ein vielseitiges Spektrum an Präsentationsmöglichkeiten, welche millionenfach wahrgenommen werden.

In dieser Bilder- und Videoflut wird nach kurzer Zeit klar, dass es im Ausdruck der Individualität ein gewisses Limit gibt. Motive, Bildaufbau, Kamerawinkel und die genutzten Filter (Bildbearbeitung/Format/etc.) wiederholen sich, thematische Muster sind erkennbar. Es lassen sich ebenso digitale Trends bemerken. Diese entstehen z.B. wenn ein neues Tool in der App verfügbar ist, oder bekannte Persönlichkeiten einen „neuen“ Trend/Bildstil lostreten. Zum anderen gibt es ausgewählte Orte, welche so überfüllt sind mit Menschen, welche ihren Feed füllen wollen, dass es Schlangen zu den Sehenswürdigkeiten gibt – damit alle das gleiche individuelle Gefühl für ihre Reise haben und ihren Followern präsentieren können.

Die Tools und Apps befähigen zudem Nicht-Gestalter – Menschen, welche sich nicht beruflich der „kreativen“ Branche zuordnen lassen, oder professionell gestalten – nach ihrem eigenen Gustus zu entwerfen. Die gegenseitige Beeinflussen von Amateur und Profi ist hier interessant und soll in kommenden Einträgen genauer untersucht werden

 

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