Wahrnehmung – alles Kopfsache?

Wahrnehmung ist im Allgemeinen vollkommen subjektiv. Jeder Mensch nimmt anders wahr, was unter anderem auf Faktoren wie Umwelt, Erfahrungen, Wissen, aktuelle Emotionen etc. zurückgeht. Zudem werden wir tagtäglich mit Unmengen an Informationen konfrontiert, sie treffen dabei als physikalische Reize auf unsere Sinnesorgane, werden in einem komplexen Prozess über mehrere Stufen verarbeitet und führen so schließlich zu unserem subjektiven Erleben der Umwelt. Dabei werden Informationen weitergeleitet, die für uns bedeutsam und relevant sind. Ohne diese Selektion hätten wir eine Reizüberflutung und könnten nicht überleben.

Was genau beschreibt der Begriff „Wahrnehmung“ eigentlich? Er kann zwei unterschiedliche Bedeutungen haben. Zum einen bezieht er sich auf das Sehen, Hören, Fühlen, Schmecken und Riechen – also auf unsere fünf Sinne. Wir können daher unser subjektives Empfinden beschreiben, wie zum Beispiel das Gras ist grün, der Sessel hat eine bestimmte Größe und Form, und das T-Shirt besitzt eine spezielle Struktur. Zum anderen kann sich der Begriff auch allgemein auf den Prozess beziehen, durch den wir jene Informationen selektieren, die auf unsere Sinnesorgane treffen. Hierzu zählen auch Situationen, in denen keine subjektive Empfindung stattfindet, wie zum Beispiel bei der Kontrolle der Balance, welche unterbewusst durch visuelle und propriozeptive Informationen gesteuert wird.

In den folgenden Beiträgen möchte ich mich speziell mit der visuellen Wahrnehmung beschäftigen, denn sie nimmt einen wichtigen Stellenwert in der Arbeit als Grafikdesigner/-designerin ein.

Literatur: Rogers, Brian: Perception. A Very Short Introduction. Gosport 2017.

Bildquelle: https://www.thoughtsonlifeandlove.com/perception-vs-reality/

 

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