Die digitale Echo-Kammer

„What we do is follow and share what we’re interested in.
But we ignore what we are not interested in.“

Social Media ist für nicht gewerbliche Nutzer überwiegend Zeitvertreib, Unterhaltung und Tool für Selbstgratifikation, News und Kommunikation. Das bedeutet, dass wir als Privatpersonen unsere Freizeit für dieses Medium hergeben. Naturgemäß beschäftigen wir uns gerne mit Dingen die uns gefallen und die uns interessieren. Entsprechend liken, sharen, senden und lesen wir Dinge welche unserem Interessenfeld entsprechen und vertiefen dieses indem wir die zugehörigen Inhalte konsumieren.

Durch Algorithmen werden gepostete Inhalte seit einigen Jahren nicht mehr unbedingt nach ihrer Aktualität, sondern ihrer Popularität geordnet. Hier findet ein zusätzlicher„Eingriff“ in die Bild-Präsentation statt. Social Media-Netzwerke nutzen dieses Vorgehen um den Kunden das zu bieten, was sie am meisten bewegt, sodass sie mehr Zeit auf den jeweiligen Netzwerken verbringen. Denn Zeit ist Geld – gerade auch im Netz.

So entstehen „Bubbles“ – quasi künstliche Milieus in denen wir uns bewegen. Interaktion und Konfrontation mit ungewollten Inhalten wird reduziert. Werden uns doch mal unliebsame Inhalte präsentiert, können wir diese entfernen und angeben, warum wir dergleichen Inhalte nicht mehr sehen möchten.

Das digitale „Sichtfeld“ kann also ganz ungewollt verengt werden, sodass man bewusst den Fokus ändern muss, um aus den eigenen Algorithmen auszubrechen. Diese  Informationsaufnahme wirkt sich auch auf den kreativen Habitus ein. Dass wir von dem was wir sehen und hören beeinflusst werden ist normal. Durch soziale Netzwerke prasseln verstärkt Bilder und Informationen ein, welche wir bewusst und unbewusst aufnehmen. So brennen sich häufig genutzte Fiter, Bildausschnitte, Perspektiven und Motive in unser visuelles Gedächtnis ein.

Hier ein kurzes Video zur allgemeinen Unterhaltung. Die Aneinanderreihung der Fotos zeigt, dass die Bilder der Personen sich schon fast um gewisse Objekte herum aufbauen. 

Gerade bei großflächigen Landschaftsaufnahmen sind die Bilder streckenweise so austauschbar, dass man die Menschen auch einfach mit Photoshop einbauen könnte, da sie in Aufbau, Lichtstimmung, Perspektive und Ausschnitt fast identisch sind.

https://vimeo.com/253334732
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

15 − zwei =