Die Darstellung von digitalen Prozessen und Rechenvorgängen wird ein immer brisanteres gestalterisches Thema – Immer mehr Bereiche unseres Lebens werden von Algorithmen gelenkt und bestimmt.
Allerdings hat sich hier noch keine Gestaltungskonvention entwickelt, welche die Arbeit der Algorithmen begreifbar in Video übersetzen kann. Auch in meiner eigenen Arbeit stoße ich hier immer wieder an meine Grenzen, Lösungen zu finden, die sich nicht kitschiger Matrix-Ästhetik oder anderer Klischees bedient und trotzdem interessant und authentisch aussieht. Besonders interessiert mich dabei die Darstellung der Interaktion zwischen einem User und dem Algorithmus.
Hintergrund
In meinem Arbeitsleben bin ich immer wieder mit der Aufgabe konfrontiert, komplexe digitale Algorithmen plastisch darstellen zu müssen. Hier originelle und aussagekräftige Lösungen zu finden ist eine schwierige gestalterische Aufgabe, vor allem in Hinblick auf automatisierte Prozesse, die quasi ein Eigenleben haben.
Ziel
Bei diesem Thema würde ich verschiedene Ansätze aus unterschiedlichen gestalterischen Bereichen katalogisieren und untersuchen sowie eigene Strategien entwickeln, die sich auf Audio-Plug-ins anwenden lassen.
Diese Arbeit hätte eine starke praktische Komponente, ich würde mindestens zehn verschiedene Ansätze ausprobieren und umsetzen wollen, einschließlich der detaillierten Beschreibung der dazu verwendeten Techniken. Ich würde mich explizit nicht mit der Darstellung von Benutzer-Oberflächen befassen, sondern mit dem, was “dahinter” passiert.
Außerdem möchte ich das Thema aus der Perspektive des Werbefilms untersuchen, also keine erklärenden, sondern ästhetisierende Darstellungen untersuchen. Allerdings möchte ich nach Visualisierungen suchen, die einen gewissen Bezug zur tatsächlichen Wirkungsweise eines Algorithmus besitzen und nicht nur ästhetisch ansprechend sind. Hier erhoffe ich mir guten Input aus der Welt wissenschaftlicher Algorithmen-Visualisierung.
Technisch möchte ich mich an einem Methodenmix aus 2D- und 3D-Animation versuchen.
Beispiele:
Der Algorithmus als amorpher, wabernder Knöel mit eigenem Charakter
Leonardoworx – the iterative method
Algorithmen als komplexe Strukturen, die sich organisch entwickeln.
Die digitale Welt wird durch reale Objekte angreifbar gemacht.
Quellen:
Catherine Griffiths: Visualizing Algorithm Precedents; medui