Addition 01 – The Skin

Nachdem ich die Recherchearbeiten hinsichtlich der Deprivations Thematik eingestellt habe, sind parallel dazu bereits neue Ideen in Erscheinung getreten.

Unter dem Thema „Skin“, zu Deutsch Haut, welches mich schon seit einiger Zeit begleitet, um es genauer zu beschreiben seit dem Zeitpunkt der Filmarbeiten in Finland, ergaben sich für mich neue Entwicklungen.

Das erste Grundgerüst besteht darin, eine Art visuelle Studie oder bildliche Aufarbeitung von Haut im Allgemeinen, in einem kompakten kruzen Film zu beschreiben. Ein visuelles Experiment, welches sich nach Art Erkundschaftungen von gewissen Hautstellen orientiert. Eine etwas Abseits gestaltetes Spiel zwischen unterschiedlichen Filmeinstellungen und LIchtstimmungen. Ein Wechselspiel zwischen Makro- und Halbtotalen, griffigen Lichtsituationen sowie unterschiedlicher Tempi im Schnittrythmus. Womöglich könnten die Filmaufnahmen in einer sehr reduzierten Studioumgebung getätigt werden. Wonach die Anteilnahme und Auswahl des Lichtes sowie die Mischung auf unterschiedlichen Objektiven sowie präsizer  Kameraführung ein prägendes und gleichzeitig shockierendes Bild erzeugt. Es besteht dabei auch die Möglich in Schwarz & Weiß zu arbeiten, welches die Bilder noch kontrastreicher gestalten würde. Unter anderem könnten auch Slow-Motion Aufnahmen sowie  Kräne, mit einem adaptiven Kugelgelenk zum Einsatz kommen.

Im meinem Kopf waren die ersten bildlichen Vorstellungen, dabei durchaus von einer etwas enthüllenden sowie voyeuristischen Haltung geprägt. Darunter wäre es möglich, tabuisierten Stellen oder Partien der Haut genauer unter die Lupe zunehmen. Damit sind gesellschaftlich makante Stellen wie zum Beispiel, die Achselpartien und die damit verbundene Rasur gemeint. Das Gesicht einer pubertierenden Person, mit alle dazu gehördenen Pickel und Färbeungen, welches in unsere Gesellschaft auch meist als etwas unästehtisches gesehen wird. Unter anderem auch intime Stellen des Körpers, wie zum Beispiel der Genitalbereich oder die umgangssprachlich benannte Poperze, also die Austrittsöffnung des Darmkanals. Desweiteren die Schambehaarung sowie Fuss- oder Fingernägel. Es ergibt sich eine schier fantastische Welt der Bilder mit unterschiedlichen Axiomen zu spielen, die zum Teil auf den ersten Blick versteurend wirken könen, jedoch im nachhinein betrachtet zum reflektieren und nachdenken über Selbstbeurteilung und Fremdbeurteilung führen können.

Im Allgemeinen wird die Haut, als das größte Organ des menschlichen Wesens bezeichnet und es gibt dem entsprechend vielerlei persönliche wie auch gesellschaftliche Konnotationen. Ich finde es deshalb sehr spannend mit diesem Thema zu arbeiten, denn es gibt bestimmte „DOs“ and „DONTs“ die mit Sicherheit zu unterschiedlichen Deutungen führen können. Nicht nur das, denn es ist in vielerlei hinsicht eine politisches Thema. Es besteht daher durchaus die Möglichkeit in einem ersichtlichen politischen Kontext zu arbeiten, der nicht von anfang an alles Preis gibt, sondern erst im Verlauf der gezeigten Aufnahmen das gesamt Bild darstellt.

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