Soft Interfaces – Erste Versuche

Vereinfacht gesagt funktioniert ein Display, indem das erhaltene Bild in einzelne Pixel gerastert wird und diese bestimmte Farbwerte haben. Das Device kann seine einzelnen Pixel ansteuern und durch die Mischung aus den Primärfarben Rot, Grün und Blau (RGB) wieder die richtige Farbe kreieren. Zusammen ergeben alle Pixel wieder das gesamte Bild. Die Pixel sind hierbei so klein, dass das Gesamtbild nicht eckig wirkt.

Möchte man das Display nun auf einem weichen Stoff haben, führen erste Überlegungen unweigerlich zu kleinen Lämpchen auf den Textilien, die man ähnlich wie die Pixel einzeln ansteuern kann und gemeinsam wieder ein Bild ergeben. Das Fraunhofer-Institut in Berlin hat in diese Richtung schon einige Versuche unternommen, die ich nun kurz umreißen möchte.

Canvas

https://www.izm.fraunhofer.de/content/dam/izm/en/documents/Abteilungen/System_Integration_Interconnection_Technologies/TexLab/Canvas.pdf

Hierbei wurde eine textile Fläche mit einem Raster aus kleinen LED-Lampen verschmolzen um eine leuchtende Textilie zu kreieren.

„Canvas is composed of several layers which include optical, electrical and thermal design properties.“ (Fraunhofer, 2010, Quelle siehe Link oben)

Die verschiedenen Lagen sind für Elektronik, den Abtransport der entstehenden Hitze und die Flexibilität der Fläche zuständig, alles in allem soll die Haptik als Stoff durchgehen, was natürlich durch die einzelnen LEDs nur bedingt möglich ist. Des Weiteren können bei diesem Versuch die Glühbirnen neben weiß zu leuchten auch gedämmt werden.

Lumoled.sys

https://www.izm.fraunhofer.de/content/dam/izm/en/documents/Abteilungen/System_Integration_Interconnection_Technologies/TexLab/LumOLED.pdf

In dieser Variante sind LED-Pixel verbaut, die wesentliche kleiner und unauffälliger sind. Sie können einzeln angesteuert werden und durch RGB-Leds in allen Farben leuchten. Die einzelne Steuerung funktioniert über einen Mikrocontroller der bei jedem LED-Pixel mit verbaut ist, dadurch wird dieser zwar etwas größer, aber eben auch besser steuerbar. Das Trägermaterial ist nicht leitend und die LEDs wurden mit leidenden Fäden verbunden.

Um ein zusammenhängendes Bild wie bei einem Display zu erhalten, müssten die LED-Pixel allerdings näher zusammen befestigt werden. Durch diese enge Verarbeitung, würde der Stoff aber durch die harte LED-Pixel wieder an Biegsamkeit und somit Natürlichkeit verlieren. 

Es gibt aber noch andere Forschungseinrichtungen, die sich mit dieser Technologie befassen, zum Beispiel Empa in St. Gallen. Des Weiteren gibt es eine eigene Konferenz, die sich mit den Textilien der Zukunft auseinandersetzt: Fiber Society Spring Conference.  Aber davon nächste Woche mehr.

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