Achtsam zu sein bedeutet, sich konzentrieren zu können.
Die Pali-Worte sati und sampajañña werden mit Gewahrsein, Umsicht, Bewusstheit, Wachheit oder Achtsamkeit übersetzt. Es geht darum „sich ins Gedächtnis zu rufen, dass man umsichtig und bewusst auf das achtet, was in der unmittelbaren Erfahrung geschieht“
(Shauna Shapiro und Linda Carlson: „Kunst und Wissenschaft der Achtsamkeit“)
Dabei geht es weniger um die Wahrnehmung der Welt, sondern mehr um die Selbsterforschung. Nicht wie andere sich verhalten, sondern wie wir damit umgehen. Nicht ob es regnet oder die Sonne scheint, sondern welche Emotionen es in uns auslöst. Nicht ob ich froh oder traurig bin, sondern wie sich diese Stimmungen in unserem Körper äußern. Unsere Gedanken verraten uns etwas über unsere Denkmuster und nicht über die Realität. Im Achtsamkeitstraining lernt man die eigenen Denkmuster besser zu verstehen und wie man Abstand zu ihnen bekommt.
Achtsamkeitstechniken wirken auf nahezu alle Aspekte des Körpers und der Seele heilsam, dies ist vielfach experimentell nachgewiesen. MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) ist eine auf buddhistische und indische Achtsamkeitstechnik von Jon Kabat-Zinn und zählt zu den erfolgreichsten Methoden in der (psycho-)somatischen Medizin.
Jemand der übt, seine Aufmerksamkeit auf seinen Körper zu richten, trainiert nebenbei sehr viel mehr. Auf der tiefsten Ebene geht es bei der Achtsamkeit um „Freiheit“. Freiheit von reflexartigen Muster, Freiheit von automatischen Reaktionen und Freiheit vom Leiden. Achtsamkeit vermag unsere Beziehung zu dem, was ist, zu wandeln. Die Macht unserer unhinterfragten und stark konditionierten Muster kann allmählich abnehmen. Wir sind in der Lage bewusste Entscheidungen zu treffen und erkennen und wissen was in uns wahr ist. Wir beginnen so unseren Geist zu trainieren, dass wir den Geist mit dem Geist beobachten können. Und wir beginnen im gegenwärtigen Moment
Literaturliste:
Frank Berzbach: Die Kunst ein kreatives Leben zu führen.
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