Wo kommt eigentlich dieser Feminismus her? – Teil 2: Die zweite Welle

Um die zweite Welle zu verstehen, muss man zunächst wissen wie die Zustände hierzulande in den 1960er Jahren waren: Nur jede dritte Frau hatte einen Job, Universitäten und Hochschulen hatten kaum weibliche Studentinnen oder Professorinnen und auch in der Politik waren sie kaum vertreten. Zudem hatten sie nicht die gleiche gesetzlich definierte Grundstellung, so konnte der Mann beispielsweise als rechtlicher Vorstand in einer Ehe verbindliche Entscheidungen alleine treffen. Bis 1962 brauchte die Frau die Zustimmung ihres Mannes, um ein Konto zu eröffnen, weiters musste dieser bis 1977 auch der Erwerbstätigkeit der Frau zustimmen, bevor sie arbeiten gehen durfte und selbst wenn er es erlaubte, verwaltete er ihren Lohn. Die Frau hat die Ausgabe sich überwiegend um die Kinder zu kümmern, Abtreibung war verboten und Vergewaltigung in der Ehe hieß noch „eheliche Pflicht“.

Die Zweite Frauenbewegung in Westdeutschland nahm ihren Anfang mit einem Tomatenwurf. Helke Sander hatte in einem Vortrag am 13. September 1968 auf der 23. Delegiertenkonferenz des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) den SDS-Männern vorgeworfen, in ihrer Gesellschaftskritik nicht weit genug zu gehen, weil sie die Diskriminierung der Frauen ignorierten. Der SDS selbst sei das Spiegelbild einer männlich geprägten Gesellschaftsstruktur. Da die Genossen nicht bereit waren, diese Rede zu diskutieren, und zur Tagesordnung übergehen wollten, warf Sigrid Rüger Tomaten in Richtung des Vorstandstisches und traf Hans-Jürgen Krahl. Noch am selben Tag gründeten Frauen in den verschiedenen Landesverbänden des SDS „Weiberräte“. Bald darauf spalteten sich Frauengruppen vom SDS ab, und es entstand eine autonome Frauenbewegung mit neuen Organisationsformen wie den Frauenzentren. (Wörtlicher Auszug aus Wikipedia 22.01.2019, s.v. Feminismus, online)

Dies war der Auslöser des Sturms auf die vielfältige Formen der institutionalisierten Ungleichheit. Neu war der Umfang, in dem die Ungleichheiten thematisiert wurden. Alltägliches wurde erstmals in Frage gestellt, angelehnt an den Leitsatz „Das Persönliche ist politisch“ von Helke Sander. Zentrales Thema war vor allem das Abtreibungsverbot sowie die Selbstbestimmtheit über die weibliche Sexualität. Hollandfahrten zu Abtreibungskliniken wurden organisiert, Aufklärung über schonende Absaugmethoden sowie die Antibabypille wurde betrieben und Frauen untersuchten ihren Körper selbst mit Spekulum und Spiegel, um den Methoden der männlichen Gynäkologen ausweichen zu können. Außerdem wurden Schutzeinrichtungen wie Frauenhäuser, Notrufstellen und Selbstverteidigungskurse ins Leben gerufen. Besonders gegen Vergewaltigung, häusliche Gewalt und sexuellen Missbrauch ging man vor indem man diesen öffentlich machte und seine blauen Flecken nicht versteckte. Auch die Rolle der Frau als Haushälterin und wichtiger Teil zur Reproduktion wollte man aufbrechen, beispielsweise wollte man die unsichtbare private Arbeit sichtbar machen und als überaus wichtig und nicht selbstverständlich hervorheben.

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Quelle: Wikipedia. Die freie Enzyklopädie [22.01.2019]: Feminismus. In: https://de.wikipedia.org/wiki/Feminismus#Zweite_Welle (zuletzt aufgerufen am 22.01.2019)

Abbildung: Frauenbewegung. In: https://www.google.com/search?biw=868&bih=672&tbm=isch&sa=1&ei=Y4NHXP6uL8nIwQKTxpTAAw&q=frauenbewegung+zweite+welle&oq=frauenbewegung+zweite+welle&gs_l=img.3..0i24.37678.45690..45874…1.0..0.80.1843.28……1….1..gws-wiz-img…….35i39j0j0i67j0i8i30.-Nqz01Cl3PA#imgrc=n65y07vHVwwAtM: (zuletzt aufgerufen am 22.01.2019)

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