In den letzten Tagen habe ich begonnen, mein Smart-Home Gerät Alexa von Amazon besser kennenzulernen. Runde Nummer eins begann ich mit einigen Fragen, die mir spontan einfielen, um ein Gefühl für mein Gegenüber zu bekommen. Besonders interessant war, dass ich erstaunlich viele Antworten bekam, wenn auch längst nicht alle befriedigend waren.
„Alexa, bist du ein Mensch?“ war die Frage, dessen Antwort die Überschrift dieses Blogeintrags wurde. Alexa Löcher in den schwarzen Zylinder zu fragen ist als würde man versuchen die richtige Antwort zu finden, ohne im vorhinein die Frage zu kennen. Den Gesprächseinstieg begann ich mit „Alexa, ich möchte dich kennenlernen.“ – ich gebe zu, diese Aussage ist auch zwischen zwei Menschen sehr vom Kontext abhänging. Auch bei Alexa ging diese Strategie nicht auf, und sie verwies mich auf ihren neuesten Skill. Doch ich gab nicht auf und probierte es mit „Alexa, wer bist du?“. Interessanterweise ist die Antwort die gleiche wie auch bei der Frage „Alexa, was bist du?“. Dass hierbei nicht unterschieden wird, zeigt, dass es den Entwicklern offenbar nicht so wichtig ist, Alexa als eigenen Persönlichkeit wahrzunehmen. Die Antwort ist eine Art Produktbeschreibung.
Also versucht ich einen neuen Ansatz: Alexa, wie heißt du? Die nicht sehr überraschende Antwort lautete „Ich bin Alexa“. Auf die Frag nach ihrem Alter, ließ sie mich wissen, seit wann sie erhältlich ist. Danach fragte ich sie „Alexa, wie geht es dir?“. Der schwarze Zylinder scheint erfreut über meine Frage und bedankt sich artig, dass ich nachfrage. Nach kurzer Pause, in der ich schon fast die Hoffnung auf eine Antwort aufgebe, spricht sie doch. Besondern angenehm an dieser Antwort, sie ändert sich, als ich sie das zweite Mal danach frage und antwortet durchaus mit einem Anflug von Humor.
Eine weitere – beim Menschen ab der Pubertät eher unübliche Frage – ist die des Geschlechts. Auf die Frage was ihr Geschlecht ist, bekomme ich als Antwort, dass künstliche Intelligenzen keinen Körper und somit auch kein Geschlecht besitzen. Frage ich sie jedoch dezidiert, ob sie weiblich ist, sagt sie: „Ich sehe mich als weiblich. In Stromkreisen würde man sagen, ich bin Frauenpower aus der Steckdose.“ Dies ist die selbe Antwort, wie wenn ich sie frage, warum sie weiblich ist. Man sieht also die Feinheiten sind nicht geklärt, denn obwohl sie sich als Künstliche Intelligenz betitelt („Ja ich bin eine künstliche Intelligenz“), und sie keinen Körper hat („Ich bin zumindest kein Mensch aus Fleisch und Blut“), hält sie sich selbst für weiblich, obwohl sie auf die Frage des Geschlechts behauptet, bei KI gibt es das nicht. Ich denke, dass hier durchaus einprogrammierte Antworten mit dem Wissen aus dem Internet korrelieren.
Nächste Woche, möchte ich mir die Lieblingsdinge meiner Alexa ansehen. Denn obwohl das Gespräch sehr einseitig ist, und der dauernde Gebrauch des Namens nervt, ist es doch eine Art sozialer Kontakt und auch irgendwie schrullig.