Ein digitaler Zwilling repräsentiert ein physisches Objekt in der realen Welt, unabhängig davon ob es in der echten Welt schon existiert oder nicht. Dabei kann es sich um materielle oder immaterielle Objekte handeln wie beispielsweise Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse. Reale Objekte lassen sich mithilfe von Daten und Algorithmen als digitale Zwillinge abbilden. Sie beschreiben die Eigenschaften und das Verhalten der realen Objekte unter bestimmten Bedingungen und können über Sensoren in Echtzeit mit der realen Welt in Verbindung stehen.
Aufgrund der Koppelung mit realen Daten, wie beispielsweise Umgebungsbedingungen oder Maschinenpositionen, erlauben digitale Zwillinge die Durchführung komplexer Analysen und Simulationen. In der Industrie 4.0 begleiten die Digitalen Zwillinge den kompletten Entwicklungs-, Produktions- und Betriebszyklus eines Produktes oder Services. Abläufe lassen sich dank virtueller Simulationsmodelle planen, optimieren und anpassen.
Aufbau und Architektur eines digitalen Zwillings
In der Regel erfordert die Erstellung eines digitalen Zwillings verschiedene Elemente wie ein real abzubildendes Objekt, ein virtueller Darstellungsraum und Daten zu den Umgebungsbedingungen. Die Zwillinge werden durch gesammelte Echtzeitdaten des realen Objekts und beschreibende Algorithmen erstellt und in einem digitalen Darstellungsraum abgebildet. Oftmals besteht ein digitaler Zwilling aus mehreren einzelnen digitalen Zwillingen. Bei einem digitalen Zwilling eines Autos, beispielsweise, besteht dieser aus dem digitalen Zwilling des Motors, der Karosserie, des Fahrwerks, der Reifen usw. Der Motor setzt sich wiederum aus digitalen Zwillingen der einzelnen Motorkomponenten zusammen.
Digitale Zwillinge einer kompletten Produktionsanlage lassen sich in drei grundlegende Einzelzwillinge unterteilen:
- Der Digitale Produktzwilling in Form eines CAD- oder 3D-Modells,
- der Digitale Produktionszwilling in Form von Maschinen, Werkzeugen und Programmen
- der Digitale Leistungs- oder Ausführungszwilling in Form von Produktions- oder Qualitätskennzahlen, Lieferzeiten und Produktionszeiten.
Quelle: https://www.bigdata-insider.de/was-ist-ein-digitaler-zwilling-a-728547/