In folgenden zwei Beiträgen möchte ich euch nun einige Websites vorstellen, welche ich im Zuge meiner Recherche entdeckt habe und welche ihr Storytelling eindrucksvoll umsetzen. Teil eins der Beispiele fokussiert sich auf Websiten von kommerziellen Marken und Produkten, während sich der nächste Blogeintrag vermehrt um Informations-Websites dreht.
Ben the Bodyguard
https://benthebodyguard.com/index.php
„Ben the Bodyguard“ ist eine App für iPod Touch und iPhone, welche dazu dient, die persönlichen Daten der User zu schützen. So sorgte Ben, das Gesicht der App dafür, dass deine Passwörter verschlüsselt, deine Fotos und Nachrichten vor fremden Zugriffen geschützt und Pop-Up Benachrichtigungen keine unvorteilhaften Informationen bereitstellen konnten. Die Webpage hierzu macht uns mit Ben, dem französischen Bodyguard vertraut und zeigt uns nach einer großen Landingpage samt Trailer gleich mittels Scrollen den Gang durch sein Arbeitsmilieu. Während der User scrollt, bewegt sich Ben in der Mitte des Bildschirmes eine düstere Hauptstraße entlang und erzählt von den Gefahren ungeschützter Handydaten, den Problemen, von welchem er gehört hatte und Gefahren, die lauern. Während er durch die Straße spaziert, erzählt die Umgebung zusätzlich die Geschichte mit. In einer Seitengasse wird jemand überfallen, Aussagen von Ben zu bestimmten Daten werden von entsprechenden Etablissements unterstrichen, die Häuserfassaden sprechen im Wahrsten Sinne des Wortes Bände. Weiters sind einige Leuchtreklamen klickbar und geben dem User weitere Informationen über die App, ohne das Gesamtbild der düsteren Straße zu stören.
Die App wurde inzwischen eingestellt, da sie überholt und mit den modernen Geräten nicht mehr kompatibel ist. Das Ende dieser Ära bedeutet also auch das Weiterziehen von Ben, welches auf der Website mittels eines abschließenden Briefes visualisiert wurde.
ADAM – Save the Air
Zugegebenermaßen, Lüftungsanlagen und deren Wartung sind wohl kaum ein Thema, welches man beim ersten Gedanken mit einer guten Story in Verbindung bringt. Die deutsche Firma ADAM schafft mit ihrer Web-Experience „Save the Air“ jedoch genau das. Das Interface ist sehr minimalistisch gehalten, beim Öffnen der Website sieht man lediglich die Illustration eines Ventilators, welchen man mittels halten eines Mausklicks einschaltet. Danach wird die Animation auf der Website gestartet, welche die Geschichte über Luftqualität und unseren Bezug dazu mittels animierten Illustrationen erzählt. Als linke Sidebar fungiert ein Zeitstrahl, mittels welche man in Kapitel der Animation vor oder zurückspringen kann. Was Anfangs wie eine Informationskampagne über Luftverschmutzung wirkt, entpuppt sich letztendlich als gute Werbemasche des Unternehmens: der Service sowie die Firma selbst wird erst im letzten Teil der Erzählung vorgestellt. Ist das Video zu Ende bleibt als Endscreen ein dynamisch animierte Infografik, welche die Produktpalette der Firma zeigt. Mittels Klick können hier weitere Informationen eingeholt werden. Akustisch wird die Thematik mittel stets im Hintergrund mitlaufenden Lüftungsgeräuschen dargestellt.
McDonald’s: 40 years together
Einen viel nutzerzentrierteren Ansatz überlegte sich McDonald’s beim Bewerben seines 40jährigen Jubiläums im Jahr 2014. Nach einem kleinen Intro wurde eine Webpage gezeigt, welche nur aus Papierschachteln mit einem einzigen Keyword darauf dargestellt wurden. Jede Schachtel symbolisiert die McDonalds-Story eines Kunden, welcher diese eingereicht hat. Mittels Klick kann man sich die Story im Detail durchlesen. Als User kann man sein Keyword selbst generieren und das Jahr des erlebten angeben, Input via Stimme ist ebenfalls möglich. Ist der Beitrag erstellt, weist die Webpage der Story einer Katogrie zu, nach der gebrowst werden kann. Mittels Scrollen kann man sich durch die Userstories navigieren und Stories öffnen, deren Keywords einen neugierig gemacht haben. Die Aufforderung zur Interaktion an den Nutzer zeigte bald Früchte. Das Nutzerziel, welches sich die Firma für 8 Wochen gesetzt hat, wurde nach nur 6 Tagen erreicht, 1,3 Millionen User besuchten die Website und über 400.000 Erinnerungen wurden geteilt.
