Bewertung einer Masterarbeit

Titel der Arbeit: Typografie als Teil der Corporate Identity. Einfluss von Schriften auf das Corporate Image.
Verfasserin: Veronika Vass, Bakk. phil.
Angestrebter akademischer Grad: Magistra der Philosophie (Mag. phil.)
Ort & Datum: vorgelegt 2017 an der Universität Wien
Studienrichtung: Magisterstudium Publizistik- und Kommunikationswissenschaften

Ich habe diese Arbeit ausgewählt, da das Thema Branding bzw. Corporate Identity auch in meiner Masterarbeit eine große Rolle spielen wird. Ich möchte zwar einen anderen Bereich untersuchen (nicht wie in diesem Fall Typografie), diese Arbeit erschien mir aber dennoch als gute Inspirationsquelle. Die Entscheidung, eine Arbeit einer nicht-Design-Studentin heranzuziehen war eine bewusste. Ich wollte sehen, wie jemand, der nicht täglich mit Marken und CI zu tun hat an das Thema und die Definitionen herangeht.

Gestaltungshöhe
Die Gestaltungshöhe der Arbeit würde ich als nicht sehr hoch einstufen. Obwohl es sich bei der Studienrichtung nicht um ein gestaltungsorientiertes Studium handelt, sollen gewisse Maßnahmen, die der besseren Strukturierung des Textes dienen, getroffen werden. Dinge wie Textauszeichnungen oder Aufzählungen werden im Laufe der Arbeit unterschiedlich eingesetzt bzw. gestaltet. Hier wäre eine Vereinheitlichung wünschenswert. Außerdem sind einige Abbildungen unscharf dargestellt.

Innovationsgrad
Der Innovationsgrad dieser Masterarbeit kann durchaus als hoch eingestuft werden. Die Autorin beschreibt, dass es zu diesem Thema, vor allem im deutschsprachigen Raum, noch keine empirischen Untersuchungen gäbe. Somit wurde in der Arbeit versucht, eine Lücke zu schließen und neue Erkenntnisse zu erlangen.

Selbstständigkeit
Die Selbstständigkeit der Autorin ist als Außenstehender schwer zu beurteilen. Jedoch denke ich, dass allein schon die Auswahl eines so wenig erforschten Themas von hoher Selbstständigkeit zeugt. Außerdem ist in der Arbeit gut ersichtlich, dass sich die Autorin zu jedem recherchierten Thema eigene Gedanken gemacht hat und somit gut die Zusammenhänge und kritische Betrachtungen verschiedener Themen darstellen konnte.

Gliederung und  Struktur
Die Allgemeine Gliederung des Inhaltsverzeichnisse ist als in Ordnung zu bewerten. Dennoch gibt es eine große strukturelle Unklarheit: Wieso befindet sich die Zusammenfassung (Abstract) erst im Anhang der Arbeit? Ansonsten ist aber die Abfolge der Kapitel logisch und man kann als Leser gut folgen.
Außerdem, wie vorher schon erwähnt, werden Überschriften sowie Hervorhebungen in Texten auf unterschiedliche Weise dargestellt. Das stört meiner Meinung nach den Lesefluss und führt zu unübersichtlichen Seiten.

Kommunikationsgrad
Grundsätzlich ist der Kommunikationsgrad als gut einzustufen. Es werden klare Begriffsdefinitionen an der richtigen Stelle angegeben. Das führt den Leser gut durch das Thema (auch wenn man kein Experte auf dem Gebiet ist). Es gäbe jedoch einige Kapitel (z.B. 3.2 Wahrnehmungs- und Gestaltungspsychologie) in denen viele visuelle Sachverhalte beschrieben werden, die durch die Unterstützung von Bildern oder Grafiken leichter verständlich gemacht werden könnten.

Umfang der Arbeit
Den Umfang von insgesamt 130 Seiten halte ich für angemessen für eine Masterthesis. Die Themen werden sehr genau und umfangreich dargestellt und gehen reichen somit über den Stand von z.B. einer Bachelorarbeit hinaus. Besonders die eigenständig durchgeführte Studie erscheint mir sehr komplex und umfangreich.

Orthographie sowie Sorgfalt und Genauigkeit
Rechtschreibung sowie Grammatik, Satzbau usw. sind in Ordnung. Es sind keine groben Fehler zu finden (bis auf einige wenige Fehler bei Leerzeichen oder Anführungszeichen).

Literatur
Die Anzahl der herangezogenen Quellen erscheint mir angemessen. Auch das Verhältnis von Online-Quellen zu Fachliteratur (klares Überwiegen der Fachliteratur) ist gut. Das Literaturverzeichnis könnte aber, trotz alphabetischer Anordnung, übersichtlicher sein (z.B. durch das Gliedern in Bücher, Zeitschriften usw.).

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