Seitdem ich denken kann interessieren mich Kunstprojekte im öffentlichen Raum. Für mich haben sie meist eine ausschlaggebende Message mit einer großen Wirkung. Die Teilnahme an solchen Projekten ist ganz freiwillig, wird keinem aufgezwungen, was einem noch mehr dazu motiviert an solchen Projekten teil zu haben. Auch wenn man selber nicht mitmacht, wirft man nicht selten noch einen zweiten Blick auf solche Projekte und regt damit oft unbewusst zum Nachdenken an.
Autor: Katharina Diem
Fassaden
Hinter die Fassade blicken
Äußeres,
äußeres Erscheinungsbild,
das über den wahren Hintergrund,
das eigentliche Wesen von jemandem,
etwas nichts aussagt,
es verbirgt
Was bewirkt eine Fassade im öffentlichen Raum?
Eine Fassade kann das ganze Bild seiner Umgebung beeinflussen. Somit kann sie eine große Wirkung auf Menschen in den unterschiedlichsten Formen haben. Es gibt viele Möglichkeiten Gebäudefassaden zu gestalten. Zum Beispiel mit Graffitis, Materialien und Lichtkörpern.
BIX Fassade – Kunstprojekte
Die BIX-Fassade des grazer Kunsthauses wird des öfteren für interaktive Projekte verwendet.
Einige Beispiele hierzu.
Dein Name auf der Kunsthausfassade BIX:
Projekt konzipiert und entwickelt von zwei FH Joanneum Studenten. Online kann der eigene Name eingegeben werden, der auf der Kunsthausfassade abgespielt wird.
Tag des Lichtes: GRAZ PULSiert:
Den eigenen Puls auf der Fassade schlagen lassen.
BIXTRIS:
Tetris spielen auf der BIX-Fassade
Would you like to comment?
Für jeden Anrufer wird ein Pixel auf der Fassade aktiviert und bringt diese somit zum Leuchten.
letzte Meetings und TO DOs
Da ich in einer Woche bereits auf Erasmus in Zypern bin war es wichtig noch einiges davor zu besprechen. Nachdem ich bereits ein Treffen für die Social Media Einbindung hatte, standen noch Treffen mit der technischen Unterstützung, sowie der dokumentarischen Unterstützung an.
Weiters wurden Fensterklebefolien, die nach Abhängigkeit vom Budget, an den Fenstern vom Kunsthauscafe angebracht werden können, besprochen und erste Entwürfe gemacht, wie sowas in Etwa ausschauen könnte. Diese werden hauptsächlich auf Deutsch gestaltet.
Seit Neuem gibt es im Kunsthausfoyer einen „Katzenbaum“, welcher als Ausstellungsfläche dient. Hier wird überlegt, diesen eventuell auch ins Projekt mit einzubauen. Die Idee ist, ihn mit Spiegeln zu beschmücken, auf denen die Fragestellung oben steht.
„Welche Makel liebst du an dir?“ wird auf „Welchen Makel liebst du an dir?“ geändert.
TO DOs
- Design
- Website
- Videos bearbeiten
- Sticker
- Interview
- Magic Mirror
- Katzenbaum
- Fensterklebefolien
Social Media Einbindung
#lieblingsmakel
In einem sehr netten, ausführlichem Gespräch mit dem Kunsthaus und der Social Media Agentur Cloudthinkn besprachen wir gestern die Einbindung meines Projekts auf Instagram und Social Media.
Soziale Netzwerke spielen eine große Rolle, da der Großteil unserer Gesellschaft in der heutigen Zeit viele Stunden auf diversen Social Media Plattformen verbringt und sein Leben damit quasi der Öffentlichkeit präsentiert und mein Thema Makel im Gegensatz dazu sehr intim ist. Vorweg genommen ist alles anonymisiert in meinem Projekt, deswegen wird die Hauptfrage sehr ehrlich beantwortet. Hier steht der Kontrast der Anonymität mit der Öffentlichkeit.
Lange wurde besprochen, wie genau die Bewerbung aussehen könnte. Wir einigten uns darauf, dass mit Anfang Mai regelmäßige Postings über Makel erstellt werden und davor aber schon das Projekt kurz angekündigt wird. Bildmaterial wird hauptsächlich von mir geliefert. Da werden die Körperteile verwendet, die auch für die Fassade, Webseite und Sticker verwendet werden.
Cloudthinkn hat vor eine Serie an Visual Statements zu gestalten um hier einheitlichen Content zu liefern. Außerdem ist es eine Idee, unter #lieblingsmakel ein Bild zu posten von einem Makel, den man ganz besonders gern an sich hat.
A friendly Alien.
A friendly Alien.
Ein Kunsthaus für Graz.
Das Kunsthaus Graz wurde 2003 im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres errichtet und gilt seither als neues architektonisches Wahrzeichen der Graz.
Das Kunsthaus dient als Institution für die Ausrichtung internationaler Ausstellung multidisziplinärer, moderner und zeitgenössischer Kunst, welche von den 1960er Jahren bis hin zur Gegenwart entwickelt wurden. Das Kunsthaus ist kein Museum, das sammelt, sowie es keine Dauerausstellungen einrichtet. Es verfügt ebenso über keine Dauerdepots und Forschungseinrichtungen. Es dient ausschließlich der Präsentation und Vermittlung zeitgenössischer künstlerischen Produktion.
Das Kunsthaus Graz gehört gemeinsam mit 12 weiteren Museen zum Universalmuseum Joanneum.
Über die BIX-Medienfassade
BIX = BIG PIXEL
Die BIX ist eine Licht- und Medienfassade am Kunsthaus Graz in Richtung Mur und Innenstadt. Seit der Eröffnung im Jahr 2003 dient sie Künstlerinnen und Künstlern sowie Kuratorinnen und Kuratoren zur Kommunikation und Interaktion mit dem Stadtraum. Durch ihre wechselnde Bespielung unterstreicht die BIX den organisch geformten Baukörper.
„Die Pixel schimmern in der Figur wie Pailletten auf der Umhüllung.“
„Das Kunsthaus kann seine Haut wechseln wie ein Chamäleon.“
„Die BIX ist Teil der ,Skinʻ:
Das Kunsthaus Graz hat keine Wände, kein Dach und keinen Sockel,
sondern eine zusammenhängende Hülle, eine Haut.“
Technische Daten
– 946 handelsübliche 40-Watt-Leuchtstoffröhren zu je 40 cm Durchmesser auf 900 m2 Fläche, mit ca. 45 m Breite und ca. 20 m Höhe, sind hinter den Acrylglasplatten einzeln mit einer Software ansteuerbar, dimmbar und können 20 Mal pro Sekunde aufblitzen.
– Animationen, Bilder und Schriftzüge mit einer Auflösung von 56 x 25 Pixel können über die Fassade laufen.
– Der BIX-Stromverbrauch kostet im Monat ca. 42 Euro.
– Die meisten bisher umgesetzten Projekte wurden über ein BIX-File verwirklicht.
– Ein BIX-File ist eine Datei im .mov-Format.
– Für die Erstellung eines generativen Projekts für die BIX werden Grundkenntnisse in den Programmiersprachen Code Java und/oder Processing IDE benötigt.
– Projekte können über den BIX-Simulator getestet werden.
– Die gesamte BIX-Software (bestehend aus BIX-Editor, BIX-Director und BIX-Simulator) wurde von John Dekron geschrieben.
realities:united
Die BIX-Fassade wurde von realities:united errichtet, einem berliner Studio für Kunst und Kultur.
„Für uns bedeutete diese Arbeit eine Art Grundlagenforschung.
Jetzt musste allerdings das Kunsthaus Sprachforschung betreiben, denn es fehlten Erfahrung, Semantik und Grammatik, um mit solchen Oberflächen sinnvoll umzugehen. In unseren Augen waren zu beauftragende Künstlerinnen und Künstler potenziell sehr gut geeignet, eine solche Grundlagenforschung systematisch und gut zu betreiben.“
Filmmaterial
Am Wochenende von 7.-10. Dezember 2018 besetzte ich das Videostudio um Szenen für die Bix-Fassade, sowie Social Media Content zu filmen.
Um verschiedene Geschlechter und Shapes aufzeigen zu können, hatte ich inklusive mir 7 Models zur Verfügung. Wir filmten ganze 2,5 Stunden, verschiedene Körperteile in verschiedensten Positionen. Da die Kunsthausfassade nur Lichter dimmen und keine verschiedenen Farben ausspielen kann, war mir wichtig, dass die Silhouetten meiner Models gut erkennbar sind. Somit wird es schwarz auf weiß übertragen. Die Körperteile weiß (Licht an) und der Hintergrund schwarz (Licht aus). Für Social Media werden eventuell Farben verwendet.
The weirder the better!
Inspiration
Vorerst suchte ich nach Inspiration im Internet und wurde vor allem auf Pinterest fündig:
Quelle: https://www.pinterest.at/kathdiem/makel/
Black Magic
Zum Filmen lieh ich mir die Black Magic Kamera der FH Joanneum aus. So konnte ich die Szenen in 4K-Bildauflösung filmen.
Skizzen
Um beim Dreh ungefähr zu wissen, was ich mir vorstelle und somit eine Checkliste vor mir habe, skizzierte ich die einzelnen Körperteile auf, die ich nicht vergessen durfte zu filmen. Während dem Filmen kamen natürlich noch weitere Ideen auf, die ich nur sehr begrüßen konnte.
Bearbeitung
Bearbeitet werden die Filmsequenzen mit Adobe After Effekts und dem Linear Color Key Effekt, da vor einem Green Screen gefilmt wurde kann ich den einfach auskeyn.
Snapshots
Das Filmen verlief im Großen und Ganzen sehr gut und hat auch echt Spaß gemacht, zumindest für mich.
zeitlicher Ablauf meines Projekts
Endlich wurde der Vertrag unterschrieben!
Das Projekt wird somit offiziell von 20.05.–18.06.2019 auf der BIX-Fassade ausgestrahlt. Die Bewerbung auf diversen Social Media Plattformen beginnt bereits 2 Wochen davor.
Da ich in genau 10 Tagen nach Zypern für mein Auslandssemester fliege, gehört davor noch einiges geklärt. Diese Woche stehen mir noch 3 Gespräche mit dem Kunsthaus bevor.
Am morgigen Tag, dem 22.01. werde ich mich mit der Social Media Agentur Cloudthinkn, bei der ich einige Monate arbeitete, gemeinsam mit einigen Mitarbeiterinnen des Kunsthauses treffen. In diesem Gespräch soll die Einbindung meines Projekts auf Facebook und Instagram besprochen werden. Aber mehr dazu morgen.
Weiters stehen mir am 24.01. zwei weitere Gespräche vor. Das erste gemeinsam mit meinem Studienkollegen David Mischak, der mir bei der technischen Unterstützung hilft, sowie ein folgendes Gespräch mit meiner Freundin Kimy Bahian, die die Videodokumentation für das Projekt übernimmt. Beide Gespräche finden im Kunsthaus statt.
Im März findet eine Veranstaltung im Kunsthaus statt, in der Künstler eingeladen wurden, über vergangene, sowie zukünftige Projekte mit dem Kunsthaus Graz vorzustellen. Ich wurde hiermit eingeladen, am 1.März 2019 einen einstündigen Vortrag im Kunsthaus für die Ortweinschüler zu halten. Da ich zu diesem Zeitpunkt bereits auf Zypern sein werde, werde ich auf Skype zugeschalten und auf einer Leinwand gezeigt. Für diesen Vortrag wurde ich gebeten eine halbe Stunde mein Projekt, meine Bachelorarbeit und mich selbst zu präsentieren und die andere halbe Stunde über mein Studium auf der FH Joanneum zu reden, da dies gerade für Ortweinschüler interessant sein könnte.
Für Februar habe ich mir vorgenommen, mein Portfolio umzugestalten, in welchem das Makel-Projekt erscheint. Dies bekommt eine eigene Unterseite, in welcher das Projekt beschrieben wird, die Fragestellung: „Welche Makel liebst du an dir?“ erscheint und die Möglichkeit gibt darauf zu antworten.
Wenn die Webseite und das Branding fürs Projekt fertig gestaltet sind, dann werden noch Sticker etc. gestaltet und gedruckt.
Dann steht einem hoffentlich gelungenem Projekt nichts mehr im Wege!
Zwischenstand
In einem weiteren Treffen mit der Assistenzkuratorin des Kunsthauses, Elisabeth Schlögl, wurde das Konzept, sowie die Budgetierung meines Projektes besprochen.
Die Fassade des Kunsthauses Graz wird rein durch Sponsoring finanziell unterstützt. Das Budget ist bescheiden, jedoch sollten alle Material-, sowie Personalkosten damit gedeckt werden.
Das Konzept wurde verfeinert. Die Videosequenzen werden nächste Woche gefilmt.
Weiters soll baldigst ein Treffen mit der fürs Kunsthaus zuständigen Social Media Agentur vereinbart werden, damit wir über die Verbreitung des Projekts auf den sozialen Netzwerken besprechen können.
Der Magic Mirror wird anstatt mit Raspberry Pi mit Arduino gebaut, insofern die dazu benötigten Mittel von der FH und dem Kunsthaus zur Verfügung gestellt werden können.
Auch die Fensterklebefolien, die in der Nachbarschaft des Kunsthauses angebracht werden sollten, sollen geplant werden.
Artificial Paradise? Immersion in Raum und Zeit
Artificial Paradise?
Immersion in Raum und Zeit
Ausstellung im Künstlerhaus Graz
23.09.18 – 29.11.18
Die Ausstellung „Artificial Paradise? Immerhin in Raum und Zeit“ schenkt dem Eintauchen in vor allem künstlich erschaffenen Welten seine Aufmerksamkeit. Die ausstellenden Künstler beschäftigten sich mit dem Thema, wo die Grenze zwischen faktischer Wirklichkeit und dem virtuellen Raum anfängt und aufhört.
Es wird mit Wirklichkeit gespielt. Ein altes Gemälde steht im Kontrast zu virtual Reality, in der rein die Technik ermöglicht, direkt andere Umgebungen wahrzunehmen. Weiters sind auch Games und das „Uncanny Valley“ Teil der Ausstellung, die ebenso Abstand von der Realität gewährleisten.
Die Ausstellung war klein und fein. Jedes einzelne Kunstwerk wurde sorgfältig und äußerst überschaubar angebracht. Damit zeugte sie von ästhetischer Qualität.
Die Erklär-Texte der einzelnen Werke waren nur im Programmheft zu finden, nicht jedoch neben der Installation. Ebenso wurde die Nummerierung der Texte im Heft nicht beim Kunstwerk angebracht, sodass es manchmal etwas schwierig war, herauszufinden, welcher Text zu welchem Werk dazu gehört. Meiner Meinung nach brachte dies einen kleinen Nachteil der Kommunikationsqualität.
Anfangs war ich ein wenig konfus, was die Inhalte der Ausstellung anbelangt. Durch Beschreibungen der einzelnen Werke ließ sich bald anmerken, dass ein roter Faden die Ausstellung leitet welcher mich in „künstliche Paradise“ eintauchen ließ.
Ich fand es sehr interessant festzustellen, wie einfach es ist aus der Realität zu fliehen. Ein spannender Gedanke für mich ist es, in wie viele und durch welche unterschiedlichsten Möglichkeiten das reale hier und jetzt ausgeblendet werden kann und sich in einer Fantasiewelt wiederfindet. Sind Bücher, Musik, Geschichten , etc. dafür bekannt, ist mir in dieser Ausstellung einmal mehr bewusst geworden, dass die Technik weit mehr dazu beisteuern kann. Beim Verlassen der Ausstellung blieb mir weder ein positives, noch ein negatives Gefühl. Erst jetzt merke ich, dass das Thema wirklich spannend ist, da die Zukunft ja schon so ausschaut. Ich bin darauf sehr gespannt, wie weit sich künstliche Versuche, Menschen von einer Realität in eine andere mitzunehmen, entwickeln. Vor allem in meiner derzeitigen Vertiefung – Interaction Design wird sich die kommenden Jahre noch viel in diese Richtung bewegen.
Konzept über Makel
Makel / Kunsthausprojekt / BIX-Fassade
Welche Makel liebst du an dir?
Das Kunsthaus Graz plant im Mai 2019 eine Ausstellung über ein ähnliches Thema, das ich bereits in meiner Bachelorarbeit behandelt habe (Perfektionismus, Fehler, Makel). Mir wurde angeboten, ein
Projekt für die BIX-Fassade zu gestalten. Es geht mir darum, wenn möglich, das Medium in seinem vollen Potential auszunützen und das Thema spannend zu gestalten, sodass es Menschen tatsächlich auch erreicht.
Mein Projekt handelt über Makel. Hier mein erster Konzeptentwurf: