Bevor die dritte feministische Welle in Deutschland entstanden ist, sind lokal und global Initiativen ins Leben gerufen worden, wie etwa die Weltfrauenkonferenzen der Vereinten Nationen, die zur Vernetzung dienen sollen. Zum Auslöser für die neue Welle wurde die Riot-Grrrl-Bewegung, die in den 1990ern in den USA entstanden war. Dies war eine feministische Bewegung in der Punk-Szene, bei der versucht wurde auf die männliche Dominanz in der Musikszene zu reagieren. Einige der Elemente wurden auch in Deutschland aufgegriffen.
Autor: Johanna Kerschensteiner
Wo kommt eigentlich dieser Feminismus her? – Teil 2: Die zweite Welle
Um die zweite Welle zu verstehen, muss man zunächst wissen wie die Zustände hierzulande in den 1960er Jahren waren: Nur jede dritte Frau hatte einen Job, Universitäten und Hochschulen hatten kaum weibliche Studentinnen oder Professorinnen und auch in der Politik waren sie kaum vertreten. Zudem hatten sie nicht die gleiche gesetzlich definierte Grundstellung, so konnte der Mann beispielsweise als rechtlicher Vorstand in einer Ehe verbindliche Entscheidungen alleine treffen. Bis 1962 brauchte die Frau die Zustimmung ihres Mannes, um ein Konto zu eröffnen, weiters musste dieser bis 1977 auch der Erwerbstätigkeit der Frau zustimmen, bevor sie arbeiten gehen durfte und selbst wenn er es erlaubte, verwaltete er ihren Lohn. Die Frau hat die Ausgabe sich überwiegend um die Kinder zu kümmern, Abtreibung war verboten und Vergewaltigung in der Ehe hieß noch „eheliche Pflicht“.
Wo kommt eigentlich dieser Feminismus her? – Teil 1: Anfänge und erste Welle
Voreiterinnen des Feminismus gab es schon im 17. und 18. Jahrhundert. Zu ihnen zählten Olympe de Gouges, die einen ebenbürtigen Grundrechtskatalog für Frauen forderte, oder Mary Wollstonecraft, die sagte, dass Frauen ebenso Ärzte werden können wie Männer und Ehe auf Freundschaft statt körperlicher Anziehung beruhen sollte. Populär wurde der Feminismus allerdings Mitte des 19. Jahrhunderts mit der sogenannten ersten Welle.
Feministin sagt man nicht
Es gibt Worte, die sind durch inflationären Gebrauch leer geworden. Globalisierung ist so ein Wort. Neoliberalismus ist so ein Wort. Hat man so oft gehört, dass man im Strahl kotzen will. Und alle haben einen Meinung dazu. Noch so ein Begriff, der beim Großteil der Bevölkerung sofort Übelkeit verursacht: Feminismus. Auf der einen Seite die Feministinnen, die Spielverderberinnen der Nation, die die große, patriarchale Party des Lebens gecrasht haben. Und der Rest der Welt will endlich mal wieder einen sexistischen Witz reißen dürfen. Sorry, aber der Drops mit der Gleichberechtigung ist immer noch nicht gelutscht. Ehrlich. (Klappentext des Buches „Feministin sagt man nicht“ von Hanna Herbst, erschienen 2018)
The future is female
Wir sind alle Menschen. Und alle Menschen sind gleich. So logisch und selbstverständlich diese beiden Sätze auch klingen mögen – die Realität sieht anders aus. Auch 2018 steht ein Frauenleben beruflich wie privat zu oft im Schatten von struktureller Ungleichheit und überholtem Rollenbild. (Auszug aus dem Beschreibungstext der Facebook-Veranstaltung „The future is female“ im Rahmen von Fifteen Seconds Unlimited, Stand: 27.11.2018)
Feministisches Design und Feminismus in der Kunst
Selbst im 21. Jahrhundert, in dem die Gleichberechtigung schon relativ weit vorangeschritten ist, ist Feminismus nach wie vor ein wichtiges Thema. Eine völlige Gleichstellung der Geschlechter ist immer noch nicht erreicht und das zeichnet sich in vielen Lebensbereichen ab. So auch in der Kunst.