Kritische Auseinandersetzung mit der Masterarbeit „Defining the sound experience in SocialVR „

Ich habe mich der Masterarbeit von Vincent Poppelaars mit dem Titel „Defining the sound experience in SocialVR“ gewidmet, welche an der TU Delft verfasst wurde.

Wie der Titel schon suggeriert, liegt der Fokus der Arbeit auf der Klangoptimierung von sozialen Virtual Reality – Applikationen. Social VR wird durch die Möglichkeit mit anderen Nutzern zu interagieren definiert. Der Kern dieser Masterarbeit ist die Herstellung eines Social VR –  Prototypen, der es ermöglicht zusammen mit anderen –  in der Realität voneinander entfernten – Usern im gleichen VR-Raum einen Film anzuschauen und sich miteinander auszutauschen. Der VR-Raum ist als gemütliches Wohnzimmer mit einer Art Heimkino konzipiert.

Gestaltungshöhe

Da der Prototyp nicht zugänglich ist, lässt sich dessen Gestaltungshöhe aus erster Hand nicht bewerten. Jedoch kann man in Anbetracht der qualitativ und quantitativ erhobenen Daten (die in der schriftlichen Arbeit zu finden sind) der befragten Versuchspersonen annehmen, dass der Prototyp gut funktioniert hat und die Gestaltungshöhe somit recht hoch war.

Die schriftliche Form der Masterarbeit ist übersichtlich und optisch ansprechend gestaltet, d.h. z.B. es gibt passendes Bildmaterial, es gibt genug Absätze, die Arbeit macht optisch einen modernen zeitgemäßen Eindruck.

Innovationsgrad

Es werden in dieser Arbeit mehrere andere Social-VR-Applikationen erwähnt, keine davon scheint das Potential von gutem 3D-Sound in ausreichendem Maße zu berücksichtigen, weshalb ich die Arbeit als innovativ einschätzen würde.

Selbstständigkeit

Zu Beginn hat der Verfasser mit einer Firma namens TNO zusammen gearbeitet, im weiteren Entwicklungsverlauf trat diese Zusammenarbeit immer weiter in den Hintergrund. Inwieweit die Firma in den Entstehungsprozess eingegriffen hat ist unklar.

Gliederung und Struktur

Wie schon erwähnt ist die Arbeit übersichtlich und optisch ansprechend gestaltet. Es gibt 3 Hauptkapitel: Phase 1 à Hier wird nötiges theoretisches Wissen zum Thema bearbeitet, z.B. wie funktioniert Richtungswahrnehmung, was ist 3D-Audio und was gibt es an Software, etc.; Phase 2 à Erster Prototyp und nötige Evaluierungen durch Versuchspersonen; Phase 3 à Weiterentwickelung des Prototyps und weitere Evaluierungen.
Jedes Kapitel ist in sich klar strukturiert und beginnt mit einer Einleitung und endet mit einer Conclusio.

 

Kommunikationsgrad

Ich fand das Sprachniveau passend, zwar nicht so anspruchsvoll wie so mancher wissenschaftliche Artikel, dafür leichter lesbar.

 

Umfang der Arbeit

In Anbetracht dessen, dass die praktische Arbeit sicher schon sehr aufwendig war, die schriftliche Arbeit fast 200 Seiten (allerdings mit Fragebögen der Evaluierungen) fasst, und immer wieder qualitative sowie quantitative Daten analysiert wurden, kann man von einer sehr umfangreichen Arbeit sprechen.

Orthografie, Sorgfalt, Genauigkeit

Mir ist ein Beistrichfehler und ein Tippfehler aufgefallen – nicht wünschenswert, aber kann passieren. Alles in allem macht die Arbeit einen sorgfältigen Eindruck; die Layouts passen, das sprachliche Niveau passt, und Bildmaterial wurde gut gewählt.

Literatur

In erster Linie ist die Arbeit dokumentarisch und kommt die meiste Zeit ohne Literaturhinweise aus, mit der Ausnahme des ersten – theoretischen – Teils. Hier werden zwar Literaturvermerke gegeben, jedoch fehlen meiner Meinung nach die Seitenangaben. Das Quellenverzeichnis am Schluss macht einen umfangreichen Eindruck.

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